Dateninseln in der Wittgensteiner Familiendatei

Die Dateninseln der Wittgensteiner Familiendatei

Seit längerem fragte ich mich, aus wie vielen Dateninseln die Wittgensteiner Familiendatei besteht oder ob dieses Konstrukt ein einziger zusammenhängender Familienstammbaum ist. Da nun seit gut einer Woche die Wittgensteiner Familiendatei von Jochen Karl Mehldau auf der Webseite des Landesarchivs NRW unter der Lizenz „CC BY-SA“ online frei verfügbar ist, konnte ich der Beantwortung meiner Frage nachgehen.

Unter einer Dateninsel nach genealogischer Definition versteht man übrigens eine zusammenhängende Personengruppe, die durch Nachkommen, Vorfahren oder Ehen/Partnerschaften miteinander genealogisch verbunden sind.

Für die Beantwortung dieser Frage habe ich das Programm Ahnenblatt 3.25 verwendet, da dieses Programm eine passende Funktion hierfür enthält, die man im Menü unter „Extras“ > „Inseln finden…“ aufrufen kann. Das Laden aller 151.954 enthaltenen Personen der Wittgensteiner Familiendatei dauerte allerdings (in meinem Fall mit mehr als 10 Minuten) entsprechend lange.

Das Ergebnis überraschte mich: Die Wittgensteiner Familiendatei enthält 12.306 Dateninseln. Die größte Dateninsel ist 128.465 Personen groß. Dies entspricht 84,54 % der gesamten Familiendatei. Der Rest mit den 23.489 Personen verteilt sich so auf 12.305 Dateninseln, wobei jede weitere Dateninsel kleiner als 45 Personen ist.

Insgesamt lässt sich folgende Reihe der Dateninsel in absteigender Sortierung von der Personenanzahl herleiten: 128.465, 45, 37, 36, 28, 27, 2×26, 24, 23, 22, 2×21, 4×20, 3×19, 4×18, 4×17, 6×16, 5×15, 10×14, 15×13, 21×12, 42×11, … Danach habe ich aufgehört zu zählen. Man erkennt hier aber sehr schnell, dass die Anzahl der Dateninseln mit gleicher Personenanzahl immer größer werden. Fast die Hälfte aller Dateninseln enthalten nur eine einzige Person.

Man mag sich nun fragen, wie es zu diesem krassen Unterschied gekommen ist. Es ist meines Erachtens der extrem hohe Implexwert in der Wittgensteiner Familiendatei, da es dort sehr viele Ahnenschwünde gibt. Wer Vorfahren im Wittgensteiner Land hat, wird mit diesem Phänomen sehr schnell konfrontiert werden. Mir persönlich ist bisher keine derartige Region in Deutschland bekannt, wo etwas Vergleichbares auftritt.

Veröffentlicht von

Michael de Radobýl

Ahnenforscher seit 2010, Nachwuchsförderer seit 2014, Projektgründer seit 2015, Relauchner seit 2019, nobilis arbiter honorarius medium seit 2020.Die Spuren meiner Ahnen lassen sich über verschiedene Gebiete in Ost- und Westeuropa zurückverfolgen. Mütterlicherseits habe ich Vorfahren aus Sachsen, Hessen, Wittgenstein, Preußen, durch Zuwanderer aus der Schweiz und Südtirol, sowie aus dem Adel bis ins frühe 6. Jahrhundert in verschiedene Teilen Westeuropas. Väterlicherseits kommen meine Vorfahren aus Sachsen, Brandenburg und durch erste Hinweise auch aus Böhmen und dem sorbischen Bereich. Viele Ahnenzweige väterlicherseits sind allerdings noch unerforscht.

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