„Projekt Rothenpieler“ ist wieder da

Der Titel die­ses Bei­trags sagt das Wesent­li­che aus: mein genea­lo­gi­sches Pro­jekt über die Nach­kom­men­schaft mei­nes Vor­fah­ren Johan­nes ROTHENBÜHLER, der in der Zeit des letz­ten Drit­tels des Drei­ßig­jäh­ri­gen Kriegs aus der Schweiz nach Witt­gen­stein zuwan­der­te, ist wie­der da. In dem fol­gen­den Bei­trag gebe ich einen Rück­blick in das Pro­jekt, gehe ein wenig in die­ses Come­back ein und set­ze ein paar Bli­cke für die Zukunft.

Irgend­wann erhielt die freu­di­ge Erkennt­nis, dass ich Vor­fah­ren aus der Schweiz hat­te. Das war für mich Grund genug, mich mit die­sem Umstand genau­er zu befas­sen. Auch lebt mei­ne Schwie­ger­fa­mi­lie in der Schweiz und ich hat­te dadurch meh­re­re Male die Gele­gen­hei­ten, die Schweiz zu berei­sen. Und ich besuch­te auch die Orte mei­ner Vor­fah­ren, wo sie wohn­ten, leb­ten und wirk­ten: Lüt­zel­flüh, Grü­nen­matt, Sos­sau und Rothen­bühl. Lüt­zel­flüh war der Tauf­ort mei­nes pro­mi­nen­tes­ten Vor­fah­rens aus der Schweiz, näm­lich Johan­nes ROTHENBÜHLER. Grü­nen­matt war der Wohn­ort, in der der Vater von Johan­nes – sein Name war Ben­dicht ROTHENBÜHLER – auch eine Wein­schän­ke als Gewer­be unter­hielt. Sos­sau war der Her­kunfts­ort im Nach­na­men der Groß­mutter von Johan­nes müt­ter­li­cher­seits. Und Rothen­bühl ist der Her­kunfts­ort im Nach­na­men von Johan­nes selbst.

Irgend­wann im letz­ten Drit­tel des Drei­ßig­jäh­ri­gen Krie­ges wan­der­te Johan­nes ROTHENBÜHLER aus der Schweiz nach Witt­gen­stein zu. Die Grün­de der Aus­wan­de­rung dürf­ten höchst­wahr­schein­lich die erb­recht­li­chen Fol­gen gewe­sen sein, denn Johan­nes ROTHENBÜHLER war der erst­ge­bo­re­ne Sohn sei­ner Eltern gewe­sen, und durch das herr­schen­de Mino­rats­recht als Erbrecht im Emmen­tal ging er im Erb­fall leer aus. Zudem gab es auch eini­ge Hür­den und Bedin­gun­gen für jun­ge, männ­li­che Per­so­nen bei geplan­ten Hei­rats­ab­sich­ten im Emmen­tal, die die­se erschwer­ten. War­um es genau Witt­gen­stein war und nicht die Pfalz und ob der Drei­ßig­jäh­ri­ge Krieg eine tra­gen­de Rol­le gespielt hat, ich mir bis­her heu­te noch unbe­kannt und auf die ich kei­ne mög­li­che Ant­wort kenne.

Als Johan­nes ROTHENBÜHLER jeden­falls sich in Witt­gen­stein zunächst in Lud­wigs­eck eine Anstel­lung als Förs­ter fand und ein Haus in Feu­din­ger­hüt­te von den Vor­be­sit­zern erwarb, änder­te sich durch den regio­na­len Dia­lekt bedingt sein Nach­na­me all­mäh­lich in ROTHENPIELER. Die Tat­sa­che, dass von einer ein­zi­gen Per­son aus­ge­hend ein Nach­na­me in neu­er Form ent­stand, erweck­te in mir das Bedürf­nis, alle Nach­kom­men von Johan­nes ROTHENBÜHLER zu erfah­ren; ins­be­son­de­re die mit dem Nach­na­men ROTHENPIELER.

Im März 2017 war es dann soweit: es ent­stand Pro­jekt „Rothen­pie­ler“ und es war die Art und Wei­se von mir, wie ich die Nach­kom­men­schaft der All­ge­mein­heit zur Ver­fü­gung stell­te. Denn eines war mir klar: die genea­lo­gi­schen Daten der ver­stor­be­nen Nach­kom­men betrach­te­te ich als freie Infor­ma­tio­nen für alle inter­es­sier­ten For­scher und Lai­en. Und so sehe ich es heu­te auch noch.

Ich forsch­te in der Her­kunft von Johan­nes ROTHENBÜHLER und der Nach­kom­men­schaft wei­ter, und stell­te die Stamm­bäu­me – den Rothen­pie­ler Fami­ly Tree – als Down­load frei zur Ver­fü­gung. Schließ­lich geschah es auch, dass es sich die Gele­gen­heit mir erbot, die Regi­on und die Orte in Witt­gen­stein, wo Johan­nes ROTHENBÜHLER wirk­te, besu­chen konn­te. Damit ver­bun­den aber auch eine tra­gi­sche Wen­dung in mei­ner For­schung, die mich dazu ver­an­lass­te, das Pro­jekt „Rothen­pie­ler“ im Okto­ber 2018 ein­zu­stel­len: Ich lösch­te sämt­li­che Unter­la­gen und gab mei­ne Ahnen­for­schung als Hob­by auf.

Das dau­er­te zumin­dest 9 Mona­te lang an und danach kehr­te ich zum Hob­by zurück, muss­te mich aber eini­ge alte Kennt­nis­se neu auf­bau­en. Nichts­des­to­trotz bereue ich die dama­li­ge Auf­ga­be nicht. Das Gegen­teil war der Fall: ich gewann neue Erkennt­nis­se und neue Berei­che mei­ner Akti­vi­tä­ten. Hier­bei sind mei­ne Abstam­mung zum frü­hen Adel bis ins spä­te 6. Jahr­hun­dert zu nen­nen oder die Orts­fa­mi­li­en­bü­cher-News als neu­es, per­sön­li­ches Ste­cken­pferd in mei­ner Ahnen­for­schung. Und von der Löschung mei­ner frü­he­ren Unter­la­gen war zumin­dest doch irgend­wie in irgend­wel­chen Ver­zeich­nis­sen eine der­ar­ti­ge Men­ge davon unbe­ein­flusst gewe­sen, dass ich das Pro­jekt „Rothen­pie­ler“ mit einer guten Daten­ba­sis wei­ter­füh­ren kann, was nun auch gesche­hen ist.

Das End­ziel des Pro­jekt „Rothen­pie­ler“ soll ein­mal ein Fami­li­en­buch über die Nach­kom­men­schaft von Johan­nes ROTHENBÜHLER sein. Die­ses Fami­li­en­buch soll nicht nur eine rei­ne Abstam­mungs­lis­te ent­hal­ten. Im Gegen­teil: auf den geschicht­li­chen Aspekt will ich beson­ders ein­ge­hen. Das betrifft ins­be­son­de­re his­to­ri­sche Hin­ter­grün­de zu Rothen­bühl zu erar­bei­ten, die genaue­ren Umstän­de der Zuwan­de­rung zu erfor­schen und ein paar Ein­bli­cke das Leben von Johan­nes ROTHENBÜHLER und sei­ner Kin­der mit samt den Enkeln zu dama­li­ger Zeit zu erhal­ten. Das heißt: viel recher­chie­ren und viel aus­ar­bei­ten. Die ers­te Hür­de mit dem gewünsch­ten und geplan­ten Kauf eines über 400 EUR teu­ren Buchs mit gut 1000 Sei­ten steht schon an. Und bis dahin muss erst ein­mal der Rothen­pie­ler Fami­ly Tree in einer anspre­chen­den Form gebracht wer­den, was mit der Ver­si­on 20210522 des Stamm­baums begon­nen wur­de.

Ach ja: Eine klei­ne Geschich­te über die Aus­wan­de­rung eines gewis­sen August ROTHENPIELER aus Ban­fe bei Bad Laas­phe nach Los Ange­les in den USA wird dem­nächst wie­der­ge­ge­ben werden.

Veröffentlicht von

Michael de Radobýl

Ahnenforscher seit 2010, Nachwuchsförderer seit 2014, Projektgründer seit 2015, Relauchner seit 2019, nobilis arbiter honorarius medium seit 2020.Die Spuren meiner Ahnen lassen sich über verschiedene Gebiete in Ost- und Westeuropa zurückverfolgen. Mütterlicherseits habe ich Vorfahren aus Sachsen, Hessen, Wittgenstein, Preußen, durch Zuwanderer aus der Schweiz und Südtirol, sowie aus dem Adel bis ins frühe 6. Jahrhundert in verschiedene Teilen Westeuropas. Väterlicherseits kommen meine Vorfahren aus Sachsen, Brandenburg und durch erste Hinweise auch aus Böhmen und dem sorbischen Bereich. Viele Ahnenzweige väterlicherseits sind allerdings noch unerforscht.

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